Revanche: Ein ganz besonderer Film Tipp vom Polizeicafe

Revanche Film

Im Polizeicafe nehmen wir uns richtig Zeit zum Entspannen, um wieder fit für den nächsten Einsatz zu sein. Das bedeutet für uns, dass wir auch hin und wieder einen Film ansehen. Ganz besonders gut hat uns der Revanche Film gefallen, und das nicht nur, weil er aus Österreich kommt. Irgendetwas hat dieser Film an sich, was ihn von den üblichen Thrillern und Dramen unterscheidet und was selbst uns als Polizisten nicht kalt lässt. Er ist nicht nur ein Krimi, sondern er ist so mehrdimensional wie das Leben selbst. Hier kommt unsere kleine Review zu Revanche, wobei wir Spoiler unbedingt vermeiden wollen. Bitte betrachten Sie es als unseren besonderen Film Tipp!


Ein Meisterwerk, gedreht in Österreich und international bekannt geworden

Revanche wurde praktisch in unserer Nachbarschaft gedreht, was aber nicht der einzige Grund für unsere wohlwollende Kritik ist. Fakt ist, dass Götz Spielmann ein Genie ist, wenn es darum geht, Stimmungen und einen Spannungsbogen aufzubauen. Alle Welt ist sich einig, denn nachdem der Film 2008 fertig war und schon ganz Österreich in Begeisterung versetzte, wurde er auch international bekannt. Die Medien überschlugen sich mit Lob. Die Charaktere sind sehr vielschichtig gezeichnet und die Rollen großartig besetzt. Man ist vom ersten Moment an mitten im Geschehen und bekommt einen Kloß im Hals, Gänsehaut oder sogar das Fürchten. Der Film ist höchst dramatisch und entspricht keinem Klischee, und zwar ausnahmsweise nicht einmal dem, dass österreichische Filme ja gern einmal als pessimistisch abgestempelt werden. Bei Revanche war das nicht so und der Film räumte zu Recht jede Menge Preise ab, auch in den USA.


Inhaltsangabe: Darum geht es im Film Revanche

Der Film selbst spielt in Österreich, wo Alex wohnt, der öfter einmal ins Bordell Cinderella geht. Dort verliebt er sich in die ukrainische Prostituierte Tamara, mit der er bald ein neues Leben außerhalb Wiens beginnen will. Er verweilt auf dem Bauernhof seines Großvaters und plant einen Banküberfall. Fehler Nummer 1! Schlimmer noch ist aber Fehler Nummer 2, denn er gibt nach, als Tamara unbedingt in der Nähe sein will und deshalb im Fluchtfahrzeug wartet. Alles scheint zunächst aus Sicht des Bankräubers glatt zu laufen, aber dann nimmt das Unheil seinen Lauf. Robert, Polizist und Nachbar von Alex´Großvater ist in der Nähe, trifft auf den maskierten Alex und versucht das Auto mit einem Schuss in den Hinterreifen zu stoppen. Die Kugel trifft Tamara tödlich. Alex lässt den Wagen mit der Leiche stehen und kehrt in das Haus des Großvaters zurück, wo er in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schützen Robert lebt und sich nichts anmerken lassen darf. Robert wiederum leidet extrem unter der unbeabsichtigten Tötung. Alex stellt Robert und seiner Frau immer öfter unauffällig nach. Will er Rache nehmen und Selbstjustiz üben?


Kleine Umfrage im Polizeicafe: Wie realistisch ist das Szenario im Film Revanche?

In Österreich ist die Gewaltbereitschaft unter den Einheimischen gering. Wir können nicht behaupten, dass wir oft zu einem bewaffneten Banküberfall gerufen werden und dass Schusswechsel auf offener Straße stattfinden und sind sehr froh darüber. Realistisch an dem Film ist die Psyche der Charaktere, ihr Handeln ist menschlich verständlich und nachvollziehbar. Natürlich würden wir es nicht gutheißen, aus Liebe eine Bank zu überfallen, aber ganz ehrlich, man spürt die seelischen Nöte der beteiligten Personen mit jeder Faser. Man kommt ins Grübeln, ob man selbst so oder vielleicht doch ganz anders reagiert hätte. Es gibt im Film nicht "den Guten" und "den Bösen", denn jeder ist beides. So ist es im echten Leben auch, meistens jedenfalls. Von daher ist der Film tatsächlich auf eine seltsame Art realistisch. Offen ist nur die Frage: Wird Alex Rache nehmen?